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Burgheim hat seinen Namen von einer ehemaligen Burg. Es wurde aber nie eine solche Burg gefunden. Es ist offenbar eine abgegangene Burg in der Nähe der Kirche von Burgheim. Die nicht mehr lokalisierbare Burganlage wurde 1536 als "Burgstall" erwähnt. Vermutlich war die Burg Sitz der von 1291 bis 1381 genannten Schenken von Burgheim, zeitweise auch Schenken von Bombach genannt, die Ministeriale der Grafen von Freiburg waren. Viele uralte Häuser, Burgen, Kirchen wurden durch Brände (Ofenheizung, Kriege) zu Ruinen und deren Steine wurden dann einfach von der ansässigen Bevölkerung als kostenloser Steinbruch für ihre Häuser verwendet. Oben im Heg (Pipelisteinweg) sind Ruinen eines alten kleineren Hauses im Wald zu finden, etwas verwunderlich, da man damals keine kleineren Häuser weitab von anderen in eine Alleinlage baute. Bei den Felswänden Richtung Pipelistein befindet sich ein weiteres Eingangstür-Gewand aus Sandstein gemeißelt mitten im Wald eines ehemaligen Hauses.

Karl List: Die Burg zu Burgheim bei Lahr.
In: Hugo Schneider (Hrsg.): Burgen und Schlösser in Mittelbaden.
Schriftenreihe: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, Band 64.
Verlag des Historischen Vereins für Mittelbaden, Offenburg 1984, ISSN 0342-1503, S. 319-320.

Kurt Klein: Burgen, Schlösser und Ruinen. Zeugen der Vergangenheit im Ortenaukreis.
Reiff Schwarzwaldverlag, Offenburg 1997, ISBN 3-922663-47-8, S. 59.

Erzählungen zufolge kühlten die Bauern im Leimbach ihre Getränke, wenn sie zur Heuernte mit Sense, Rechen und Pferdewagen im Burgheimer Heg waren. Der Leimbach entsprang in den Höhen des Altvater. Auf Höhe des Burgheimer Weges versickerte er und kam weiter unten auf der Weide wieder zum Vorschein. Weiter verläuft er über einen Acker, vorbei an einem Waidenbaum, sodann das fast gerade Bachbett, vorbei an 2 großen Pappeln, hinunter, bildet unten im Wald einen kleinen See, im Sommer ausgetrocknet, und fließt durch eine regelrechte Schlucht (Was dies früher für ein tosender Bach gewesen sein muss?) bis hinunter zur Burgheimer Landstraße.
Burgheim gehörte als Exklave zu den Zähringern (katholisch)(unter Verwaltung der Herren Roeder zu Diersburg), später den Urach? .. . Während die Umgebung und Lahr unter Geroldsecker Herrschaft war. Nach der Gründung der Stadt Lahr Anfang des 13. Jahrhunderts durch Walter I. von Geroldseck wurde die später neu erweiterte romanische Kirche mit einem ersten Turm die Pfarrkirche der aufstrebenden Siedlung und der gesamten Umgebung. "Die ersten Einwohner Lahrs wurden hier begraben" Die Herrschaft von Lahr Konvertierte später zur evangelischen Kirche, während Burgheim unter den Zähringern katholisch verblieb. In der Fasnet ist dies noch spürbar. Burgheim bestand aus Kirche, westlich davon das Hinterdorf am Ende die Hintergasse, nördlich Hinter den Zäunen (Im oberen Garten) begrenzt. Nördlich der Kirche war das Oberdorf mit Obergasse. (Da die Obergasse geographisch tiefer lag als die Hintergasse, benannte ein Lehrer im 19. Jh beide Straßen um.) Das Dorf zählte 29 Familien, hatte eine eigene Schule (bis zur Eingemeindung 1805? und noch ca. 40? Jahre länger.) Es gab 3 Wirtshäuser (Grüner Baum, ), 2 Bäcker, 2 Metzger, 1 Tonfabrik (der Name Leimbach lässt sich vermutlich von "Lehm" ableiten.). Typische Namen: Zeller, Rink,
1035 Burcheim. Fränkische heim-Siedlung, vermutlich Adels- oder Königshof im Anschluß an ehemalige römische Gebäudereste.

Merowingerzeitl. Steinplattengräber im Bereich der Kirche.
Merowingischer Sarkophag aus dem 7. Jahrhundert, Museum Villa Jamm, Lahr, im Rahmen einer Sonderausstellung 2006 Bestattung einer Adelsfamilie.

Später siedelten hier die Alamannen, die einen Adelshof errichteten, dessen Herr sich dem christlichen Glauben zugewendet hat. Aus dieser Zeit stammen einige der vorgefundenen alemannischen Kastengräber, deren Ausrichtung deutlich von der Kirchenachse abweicht. Das daraus zu erschließende alemannische Reihengräberfeld muss bereits vor dem Kirchenbau bestanden haben. Eines dieser Kastengräber trägt auf der Innenseite (!) ein eingeritztes Kreuz, ein Hinweis auf ein beginnendes Christentum.

Burgstall 1536 erwähnt, keine Spuren.

Die 1291-1381 genannten Schenken von ?urgheim, zeitweise auch Schenken von Bombach genannt, waren Ministeriale der Grafen von Freiburg. Sie trugen Niedergericht und Patronat von den Grafen zu Lehen, die es wohl aus Zähringer Erbe besaßen. 1366 Verpfändung der Freiburger Rechte an Baden, das die Ortsherrschaft vom 15. bis Ende des 16. Jahrhunderts an die Stoll von Staufenberg, danach bis zum Heimfall 1772 an die Familie Vinther verlieh. Seit 1806 beim Amt Lahr, 1899 eingemeindet.

Schon für das 8. Jahrhundert eine Kirche durch Ausgrabungen nachgewiesen. Die 1035 Maria, Petrus und Allerheiligen geweihte Kirche unter dem Vogt Hermann war später Pfarrei auch für den Ostteil der Stadt Lahr. Das Patronatsrecht kam im 15. Jahrhundert von den Grafen von Freiburg an Baden, das es an die Röder von Diersburg ausgab. 1492 wurde die Pfarrei nach Lahr verlegt und Burgheimische Filiale. Seit 1832 Kirche der evangelischen Stiftspfarrei II. Roman. Chorturmkirche (über Fundamenten einer fränkischen Saalkirche um 700), Chor und östliche Hälfte des Langhauses 1100-1150, dieses 1455 verlängert. Gotische Wandmalereien.
Bereits die Römer (2. Jh. n. Chr. erste Besiedelung des Hügels, Brunnen von derzeit an der Nordseite der Kirche) hatten hier wahrscheinlich einen Gutshof (Villa rustica) errichtet, was zahlreiche Funde, unter anderen der bei Ausgrabungen gefundene Sockel eines römischen Brunnens, belegen. Ein ähnlicher Brunnen mit ca. 30 m Tiefe findet sich hinter dem Bauernhof Stalf (letzteres unklar?).
Kalkgrube: die ehemalige Mülldeponie, die jetzt als mit Wald und Wiesen begrünter Berg neben dem Gelände des städtischen Bauhofs/Lagerplatz und unter dem Gelände des Hundeplatzes sichtbar ist. Es handelt sich um eine ehemalige Kalkgrube, in die erst schweres Kriegsgerät (laut Anekdote eine FLAK-Abwehrstellung und weiteres Gerät) nach der Kapitulation versteckt wurde, darüber Bau- und Kriegsschutt. In den 60-ern, als wirklich alles auf den Müllhalden entsorgt wurde, diente die Kalkgrube den umliegenden Gemeinden als solche.